Die Entwicklung bei den neuen psychoaktiven Substanzen (NPS)

In unserer Beratungsarbeit, aber auch im Austausch mit Netzwerkpartnern wie der offenen Jugendarbeit oder Einrichtungen von Bildungsträgern oder Schulsozialarbeiter:innen, stellen wir immer mehr fest, dass der Konsum von sogenannten neuen psychoaktiver Substanzen (NPS) wie beispielsweise synthetische Cannabinoide bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiter zunimmt.
Die Betroffenen selbst erzählen oft mit großer Unbedarftheit über eine große Experimentierfreudigkeit, wenn es um diese neue synthetische Substanzgruppen geht.
Neue psychoaktive Substanzen (NPS) sind Rauschmittel, die chemisch so konzipiert wurden, dass sie die Wirkung illegaler (und legaler) Substanzen wie Cannabis, Stimulanzien vom Amphetamin Typ, Kokain und Halluzinogene (und Medikamente wie Opioide & Benzodiazepine) nachahmen.
Synthetische Cannabinoide im speziellen sind ebenfalls chemische Verbindungen, die künstlich hergestellt werden und die Wirkung von natürlichen Cannabinoiden imitieren. Sie werden häufig als legale Alternativen zu Tetrahydrocannabinol (THC), dem psychotropen Wirkstoff aus Cannabis, verkauft und als „Legal Highs“ oder „Research Chemicals“ bezeichnet.
Der Gesetzgeber hat im Zuge dessen reagiert und am 26. November 2016 erstmalig durch das „Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz“ (NpSG) komplette Substanzgruppen unter Strafe gestellt, die jeglichen psychoaktiven Substanzen zugeordnet werden konnten. Das Betäubungsmittelgesetz hinkt jedoch der realen Konsumwelt hinterher, da ständig neue Substanzverbindungen auf den in der Regel illegalen Markt geworfen werden.
Die Wirkstoffe in synthetischen Cannabinoiden können beim Konsum jedoch sehr viel stärker sein als THC und unerwartete, gefährliche Wirkungen auslösen, wie Übelkeit, Angstzuständen, Halluzinationen, Herz-Kreislauf-Probleme und sogar Koma oder Todesfälle. Da kein Gegenmittel gegen synthetische Cannabinoide besteht, ist die notfallmedizinische Behandlung im Falle einer Überdosis erschwert.
Der Konsum geht für den Konsumenten mit hohen Risiken einher. Experten und Beratungsstellen warnen explizit davor, diese Substanzen, insbesondere synthetische Cannabinoide zu konsumieren.