20. August bis 13. November 2016
Männer und ihre Lebenswelt
Mannslöh – gistern un vandage
5. Bocholter Männertage 2016 Programm
Gelungener Auftakt der 5. Bocholter Männertage
Die erste Veranstaltung der 5. Bocholter Männertage war das Kanufahren auf der Bocholter Aa von der Eisenhütte bis zur Brüggenhütte.
12 Männer stiegen in die Boote um die ca. 7 km lange Paddelstrecke in Angriff zu nehmen.
Für manch einen der Teilnehmer war es die erste Kanutour auf einem Fluß. Zum Glück fiel nur einer der Teilnehmer ins Wasser, was natürlich von den anderen Teilnehmern mit einem großen Hallo begleitet wurde.
Am Ende der Strecke wartete schon ein Grillbüffet auf die Kanuten.
Alle Teilnehmer waren von der Kanutour begeistert und fragten schon nach der nächsten Möglichkeit einer längeren Kanutour.
Open-Air-Festival mit den Winkelrockern
Bei herrlichem Sommerwetter lauschten ca. 60 Personen den Klängen der Musikband „Winkelrocker“. In einem wunderschönen Ambiente an den Ufern eines kleinen Teiches sangen und tanzten die Teilnehmer zu der Musik der vier Musikanten. Über vier Stunden lang erklangen Melodien von bekannten Interpreten, wie Udo Lindenberg, die Brings, Hannes Wader und vielen weiteren.
Für das leibliche Wohl mit leckeren Salaten und Gegrillten war ausreichend gesorgt.
Es war eine gelungene Veranstaltung. Unser Dank gilt natürlich den vier Musikern, die unentgeltlich ihr musikalisches Können darboten.
Aber unser Dank gilt auch den fleißigen Helfern an der Theke, im Service und am Grill.
Mit Papa und Opa die „Wand hochgehen“
Die Veranstaltung „Mit Papa oder Opa die „Wand hochgehen“ in Zusammenarbeit mit der Sektion Bocholt des Deutschen Alpenvereins war ein voller Erfolg. Viele Kinder hatten ihre Väter, Großväter oder Mütter mitgebracht. Gemeinsam versuchten sie unter der Anleitung erfahrener Ausbilderinnen des DAV einfache und schwierige Kletterrouten zu meistern.
Dabei zeigten viele Kinder aber auch Eltern ein hohes Geschick.
Unser Dank gilt der Sektion Bocholt für die Nutzung der Kletteranlage und den drei weiblichen Ausbildern für ihren Einsatz beim Sichern.
Männer und Frauen fahren gemeinsam Motorrad.
Trotz der schlechten Wetterprognose trafen sich 13 Biker mit ihren Motorrädern am Vereinshaus des Deutschen Alpenvereins zur Rundfahrt durch das Münsterland.
Nach ca. 1 Stunde Fahrt verdichteten sich die Wolken und ein deftiger Regenschauer ging auf die Motorradfahrer nieder. Nach einer kurzen Pause beim Motorradtreff „Dröger Pütt“ in Haltern ging die Fahrt bei trockenem und teils sonnigem Wetter weiter durch das schöne Münsterland. Insgesamt legten die Biker eine Strecke von 215 Kilometern zurück.
Im Vereinshaus des DAV hielt der geistliche Beistand des SKM, Klaus Mees, einen beeindruckenden Wortgottesdienst.
Anschließend stärkten sich die Biker am Grill und am Salatbüffet.
Es war eine gelungene Ausfahrt und viele der Teilnehmer äußerten den Wunsch auf eine Wiederholung.
Den Islam kennenlernen
Der Vortrag von Herrn Dechant Rainer B. Irmgedruth „Den Islam kennenlernen“ in Zusammenarbeit mit der St. Kirchengemeinde war mit ca. 60 Teilnehmern gut besucht. Herr Irmgedruth zeichnete sich in seinem Vortrag als ein ausgewiesener Experte des Islams aus.
In seinem Vortrag ging er auf die Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum ein. Er bezeichnete Allah als einen barmherzigen Gott und den Islam als eine friedfertige Religion.
Allerdings würde der Koran unterschiedlich ausgelegt, nicht immer eindeutig und würde unterschiedliche Interpretationen zulassen.
Flüchtlinge, ihre Unterbringung und Integration
Im Vortrag „Flüchtlinge, ihre Unterbringung und Integration“ ging der Referent Dirk Fahrland ausführlich auf die Deutschen Gesetze zum Asylrecht ein. Er beschrieb die Wege die ein Asylsuchender beschreiten muss, um in Deutschland Asyl zu bekommen. Mit Bildern von einem Asylantenheim untermauerte er seinen Vortrag über die konkrete Unterbringungssituation in Deutschland. Den Teilnehmern wurde deutlich, wie komplex die Unterbringung von Asylbewerbern ist.
Armut in Deutschland
Das Thema des Vortrages von Frau Michaela Hofmann aus Köln lautete. „Armut in Deutschland“. Sie unterschied zwischen der absoluten Armut und der relativen Armut.
Absolute Armut bedeutet, dass Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht decken können, also nicht genug zum Essen haben, keine Wohnung oder ihre ärztliche Versorgung nicht sichern können. Der Begriff der relativen Armut bezieht auch die Lebens- und Entwicklungschancen in einer Gesellschaft mit ein, es geht also um soziale Ungleichheit. Arme Menschen haben einerseits materielle Not und andererseits nicht die Teilhabmöglichkeit, die in einer Gesellschaft als normal gelten.
In Deutschland gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat.
Eine rege Diskussion unter den Teilnehmer ging um die Ursachen und Folgen der Armut und was die Politik und jeder einzelne Bürger dazu beitragen kann, die Armut in Deutschland zu bekämpfen.
Umweltschutz
Der Vortrag von Hans-Josef van Hüth stand unter dem provokanten Titel: „Zeit, den letzten Apfelbaum zu Pflanzen“? Klimawandel und rationale Naturzerstörung als Herausforderung für das Überleben der Menschheit.
Gut gefüllt war der Saal in der FABI in Bocholt zu dem hochaktuellen Thema von Herrn van Hüth. Sehr anschaulich beschrieb er die Risiken der globalren Erderwärmung und ihre Folgen für das Überleben der Menschheit. Diese Risiken sind vielen Menschen bekannt, aber unser Verhalten gegenüber der Natur wird immer noch weitgehend aus unserem Bewusstsein ausgeblendet. Meere, Pole, Pflanzen, Tier und nicht zuletzt der Mensch leiden schon jetzt unter dem fortschreitenden Klimawandel. Rasches Handeln ist von Seiten der Politik notwendig um eine Katastrophe zu verhindern.
Mit Bildern von der Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr, untermauerte der Referent seine Aussagen, dass wir auch in unserer Region mit immer mehr Klimakapriolen in der Zukunft zu rechnen haben.
Nach den Ausführungen des Referenten schloss sich eine sehr intensive Diskussion unter den Teilnehmern an.
Besichtigung der Firm Pieron in Bocholt
23 Männer nahmen an der Besichtigung der Firma Pieron im Bocholter Indusriegebiet teil.
In zwei Gruppen führten Mitarbeiter der Firma die Teilnehmer durch das Werksgelände. Sie gaben eine anschauliche Einführung in die Herstellung von Druck- und Drehfedern, Ringen und –Stanzteilen.
Seit 1925 fertigt Pieron, ein Familienbetrieb in der 4. Generation, mit mittlerweile 270 Mitarbeitern, in drei Schichten, technische Federn für nahezu alle Industriebereiche an. Die Schwerpunkte liegen in der Automobil-, Elektro- und Sportartikelindustrie.
Die Besichtigung endete mit einem Vortrag durch den technischen Leiter Herrn Fehler, der den Teilnehmer die Firmengeschichte, die Philosophie und die Produkte der Firma näherbrachte.
Ein großes Dankeschön gilt Herrn Fehler und seinen Mitarbeitern für die ausgezeichnete Führung durch ein modernes Unternehmen.
Männer an den Herd „Kochen mit Leseforum“
An zwei Abenden durften 30 Männer, unter der Anleitung zwei erfahrener Berufsköche Olaf Hofmeier und Ewald Schlüter ihre Kochkünste unter Beweis stellen.
Hergestellt sollten mediterrane Gerichte, wie eine Minestrone, Bruschetta,
Piccata Milanes und als Nachspeise ein Birnen Schokoladen Crumble.
Aber neben dem Kochen stellte der Dipl.-Bibliotekar Herr Bier, verschiedene Romane und Sachbücher zum Thema „Männer und ihre Lebenswelt“ vor.
Insbesondere die Vorstellung des Sachbuches von Andreas Wenderoth mit dem Titel „Ein halber Held: mein Vater und das Vergessen“ beeindruckte die Zuhörer.
Bewegend, fast literarisch und oft auch komisch dokumentiert der Autor das Leben seines demenzkranken Vaters.
Andacht unter dem Thema „Armut“
Sehr bewegend war die Andacht in der Kapelle zum Guten Hirten. Der Pastoralreferent Herr Klaus Mees verstand es, mit beeindruckenden Bildern und Texten über die Situation von armen Menschen die Besucher zum Nachdenken zu bewegen.
Wo Arme ärmer gemacht werden, wo Menschen ausgebeutet werden, wo soziale Ungerechtigkeit zum Himmel schreit, da bezieht Gott Position:
Die Andacht endete mit dem Gebet:
Lebendiger Gott, du stehst auf der Seite der Armen.
Wo wir auch die Bibel aufschlagen, daran besteht kein Zweifel.
Reichtum auf Kosten der Armen ist dir ein Greul.
Du mahnst uns, der Ausbeutung den Kampf anzusagen.
Du forderst uns heraus unseren Reichtum zu teilen.
Den Klagen und Nöten entziehst du dich nicht.
Schärfe unsere Augen, stärke unser Herz,
schenke uns Worte, um die Wurzeln der Armut beim Namen zu nennen,
Öffne unsere Hände, um zu teilen und zu geben, wo wir es können,
Wecke unsere Phantasie, um die Armen in die Mitte zu stellen.
Patient und Krankenhaus – Sicherheitsprinzipien und Qualitätsstandards
Gemeinsam mit der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs e.V. Bocholt und dem St. Agnes-Hospital in Bocholt veranstaltet die Männergruppe mittlerweile zum fünften Mal einen Vortrag unter dem Thema „Männergesundheit“.
Der Chefarzt PD Dr. Torsten Überrück schilderte sehr anschaulich und für Laien auch gut verständlich die Sicherheitsprinzipien und Qualitätsstandards in der medizinischen Behandlung am Beispiel des Onkologischen Zentrums Westmünsterland am Standort Bocholt.
Viele Nachfragen an Dr. Überrück bezogen sich auf die multiresistenten Krankenhauskeime.
Dazu sagte der Referent, dass multiresistente Krankenhauskeime nach wie vor ein Problem darstellen würden, dass aber von Seiten des Krankenhauses alles unternommen wird, um die Keime einzudämmen. So wird gerade auf die Hygiene im Krankenhaus großen Wert gelegt.
Männer- und Frauenfrühstück
Die 5. Bocholter Männertage endeten mit einem gemeinsamen Männer- und Frauenfrühstück in den Räumen der FABI. 26 Frauen und Männer ließen während des Frühstücks nochmals die Veranstaltung Revue passieren. Sie waren übereinstimmend der Meinung, das alle Veranstaltung gelungen waren. Manche Vorträge hätten allerdings mehr Aufmerksamkeit unter der Bevölkerung verdient.
Der Dank der Männergruppe gilt allen Referenten, der FABI, der VHS, den Spendern und allen Mitveranstaltern. Ohne ihr Mittun und ihr Engagement wären die Männertage nicht so erfolgreich verlaufen.