Gedenktag der Drogentoten (Michael Helten)

Die Drogentodesfälle sind (leider) wieder ein Thema geworden.
Ende der ´90er Jahre war die Mortalitätsrate auf ihrem Höchststand und AIDS verbreitete sich in Deutschland. Hiervon waren ganz besonders Homosexuelle und intravenös Drogengebraucher:innen betroffen. Wie Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung zum 25. Nationalen Drogentotengedenktag bekannt gibt, steigt nun die Zahl der Drogentoten wieder an. Von einem Höchststand im Jahr 2000 von 2030 Drogentoten und 2012 der niedrigste Stand mit 944, sind im Jahr 2021 1826 Drogentote zu beklagen.

Grund genug für uns am 21. Juli eine „Besinnungszeit“ zum nationalen Gedenktag einzulegen. Wir haben unseren geistlichen Beirat im SKM, Klaus Mees zu einer kleinen Gedenkstunde eingeladen. Es war ein sehr bewegter Moment des Gedenkens, ganz besonders unserer vielen verstorbenen Klienten.

Wir nehmen aus dieser Besinnung vor allem zwei Dinge mit: zum einen die Erkenntnis der Unantastbarkeit des freien Willens und den Respekt zur freien Selbstbestimmung. Für uns bedeutet dies aber auch, suchtbegleitend, lebenspraktisch und schadensminimierend tätig zu sein. Hinter jedem Einzelfall steht ein Mensch, mit seinen Sorgen und Nöten. Die frühe Erreichbarkeit und Begleitung erscheinen uns zwingend notwendig zu einem solchen Bekenntnis. Zum anderen haben wir versucht, diesen Tag ganz besonders zum Gedenken an unsere verstorbenen Klient:innen zu nutzen und ein Kondolenzbuch angelegt. Dieses Kondolenzbuch kann von jedem als eine Möglichkeit der Anteilnahme genutzt werden. Es soll aber auch ein Zeitdokument werden, um jeden einzelnen unserer verstorbenen Klient:innen in Erinnerung zu behalten.