Zimmer in der City - Im Bad sind alle gleich, Foto: Kristina Wiegel

Zimmer in der City: Im Bad sind alle gleich – Caritas-Aktion „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“

BBV / Kristina Wiegel vom 09.07.2018
Wir danken dem BBV und Kristina Wiegel, dass wir den Bericht und das Foto hier übernehmen dürfen.

Bocholt (kw). Baden mitten in der Innenstadt: Dieser Stand direkt vor dem Café Extrablatt fällt auf. Markus Büsken zeigt hier in der Badewanne vollen Körpereinsatz. „Im Bad sind alle gleich“, sagt Andreas Böggering, Mitarbeiter des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM). Auf dem Wohnungsmarkt sei dies leider anders. Das Badezimmer als Motiv sei hier ganz bewusst gewählt, um auf die Not an bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen in Bocholt hinzuweisen. Vor allem Menschen in schwierigen Situationen stünden oft vor einem unlösbarem Problem.

Zimmer in der City - Im Bad sind alle gleich, Foto: Kristina Wiegel

Markus Büsken zeigt in der Badewanne vollen Körpereinsatz. Auf den Mangel an Wohnungen, die für Menschen mit geringem Einkommen bezahlbar sind, will er hinweisen.

Als Beitrag zur Caritas-Jahresaktion 2018 „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ hatte der SKM gemeinsam mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) und der Caritas an drei markanten Stellen in der Bocholter Innenstadt Zimmer aufgebaut.

In seiner täglichen Arbeit erlebe er es immer wieder, wie schwierig es für Menschen mit wenig Geld sei, eine Wohnung zu finden, sagt auch der SKM-Drogenbeauftragte Erich Seidel. Die Gründe seien vielfältig. Oft seien die Mieten schlichtweg zu hoch, der Suchende habe einen Schufa-Eintrag oder der Vermieter habe Vorbehalte gegenüber Arbeitslosengeldempfängern oder psychisch Erkrankten.

Hier sei es wichtig, Netzwerke zu schaffen, um Vorurteile abzubauen. Auch gegenüber der Stadt fordere man immer wieder mehr sozialen Wohnungsbau, sagt SKM-Geschäftsführer Berthold Tenhonsel. Man müsse nach wie vor „gemeinsam nach Lösungen suchen“, auch wenn inzwischen positive Entwicklungen zu beobachten seien. „Wir müssen das zusammen anpacken“, sagen Seidel und Tenhonsel.